Vorschlag des Oberbürgermeisters für das Amt des Stadtkämmerers wirft Fragen auf

Axel von der Ohe, aktuell noch Leiter der Zentralen Steuerung bei der Region Hannover, soll es werden. Bevor im Mai der neue Stadtkämmerer im Rat gewählt wird stellte Oberbürgermeister Schostok gestern seinen Personalvorschlag für eines der wichtigsten Ämter der Stadt vor.  

„Wir sind uns nicht sicher, ob Herr von der Ohe wirklich die beste Wahl für das Amt des Stadtkämmerers ist“, bemerkt Jens Seidel, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion. „Erneut bewegen sich die Personalentscheidungen des Oberbürgermeisters ausschließlich im hannoverschen Dunstkreis. Gab es keinen geeigneten Bewerber, der frischen Wind mitgebracht und bei dem das Parteibuch keine Rolle gespielt hätte? Wo ist die dezidiert finanzpolitische Expertise, die wir als CDU-Ratsfraktion schon seit langem gefordert haben?“

„Nachdem der erste Kandidat des Oberbürgermeisters sich bereits lieber anderen Aufgaben zugewendet hat, stellt man sich nun bei der dürftigen Resonanz von nur 31 Bewerbungen unweigerlich die Frage, ob die Stellenausschreibung so lau und uninteressant war. Außerdem wundern wir uns, dass keine der sieben Frauen, die sich unter den Bewerbern befinden, als qualifiziert genug für das Amt erschien“, so Seidel weiter.

Auch die Informationspolitik des Oberbürgermeisters wirft Fragen auf. Leider wurden nicht alle Ratsmitglieder gleichzeitig von der Kandidatur des promovierten Politikwissenschaftlers Axel von der Ohe informiert. „Wir fragen uns, ob es für Herrn Schostok Ratsmitglieder erster und zweiter Klasse gibt, wenn die CDU-Ratsfraktion erst von dieser Personalie erfährt, nachdem die Presse die Entscheidung verkündet“, konstatiert Seidel. „Als Chef der hannoverschen Verwaltung ist Herr Schostok zur Neutralität verpflichtet, die er in der Zukunft gegenüber allen Ratsmitgliedern, unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit, walten lassen sollte.“ 

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