Stadt Hannover interessiert sich nicht für Digitalisierung: Keine Verlegung von Leerrohren in Neubaugebieten und bei Straßensanierungen

Um die Zukunftssicherheit von Neubaugebieten hinsichtlich der Internetversorgung zu gewährleisten, beziehungsweise zu verhindern, dass frisch sanierte Straßen nur wenige Jahre später wieder geöffnet werden müssen, um die notwendigen Kabel zu verlegen, ist es von Vorteil im Zuge des Baus bzw. der Sanierung Leerrohre zu verlegen. Vor diesem Hintergrund fragten wir die Verwaltung, ob sie dafür Sorge trüge, dass Leerrohre bis zu den Grundstücksgrenzen verlegt würden. Die Verwaltung antwortete, dass sie bei jeder einzelnen Baumaßnahme mit den einzelnen Leitungsträgern – so auch mit den im Stadtgebiet tätigen Telekommunikationsanbietern – koordiniere indem sie sie frühzeitig über Bauvorhaben informiere. Sie selbst sehe aber keine Notwendigkeit, Leerrohre in die Erde zu legen, die „im Nachhinein niemandem nützten“. Wir nehmen enttäuscht zur Kenntnis, dass die Entwicklung der digitalen Infrastruktur, mithin die Schaffung von Voraussetzungen für die Digitalisierung der Gesellschaft, die Begünstigung von Heimarbeitsplätzen und damit einhergehend die Reduzierung der berufsverkehrsbedingter Schadstoffbelastung sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie keine Kategorien sind, in der die Stadt heute denkt und proaktiv vorantreibt. Wir erinnern uns auch daran, dass bei einem der jüngsten Neubaugebiete, zumal einer „Vorzeigesiedlung“, in 2010 mangels Wirtschaftlichkeit für die Anbieter bei Erschließung von Einfamilienhäusern beinahe nicht einmal Telefonanschlüsse gelegt worden wären und sich erst dann etwas tat, als sich irritierte Bauherren an die CDU wandten.

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