Seit einiger Zeit versuchen wir der Jugendarbeit in unserem Bezirk auf den Grund zu gehen, denn uns erreichen zunehmend Hinweise, die darauf hindeuten, dass Jugendliche in unserem Bezirk vernachlässigt werden. Dazu kommt, dass sich durch die Einführung der Ganztagsschulen die Rahmenbedingungen der Jugendarbeit verändert haben. Dabei gibt die Stadt jährlich rund sieben Millionen Euro aus! Wofür? Welche Ziele werden mit welchem Einsatz und welchen Erfolgen verfolgt? Welche Zielgruppen werden adressiert, welche Angebote werden gemacht, wie werden diese Angebote angenommen? Unser erster Antrag dazu wurde von den Mehrheitsfraktionen unter Führung der SPD noch abgeschwächt und neu gefasst. Die Verwaltung befände sich in einer „Reflektionsphase“ hieß es sodann als Antwort darauf. Man könne erst nach Abschluss der dreijährigen Laufzeit des Programms zur Neuorganisation der Jugendarbeit – also Ende 2017 – berichten. Jetzt haben wir nachgesetzt. Wir fragten zusätzlich nach den laut Konzept vorgesehenen jährlichen Stadtteilberichten. Die Antwort: Man befände sich immer noch (!) in der Reflektionsphase. Die jährlichen Berichte seien alle nicht angefertigt worden. Diese (Nicht-)Antworten lassen uns zugegebenermaßen ratlos zurück. Immer öfter müssen wir feststellen, dass die Verwaltung zwar sagen kann, wofür sie Geld ausgibt, sich jedoch scheut, sichtbar zu machen, was ihre Arbeit tatsächlich bewirkt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit bei der Steuerung eines jeden professionellen Betriebes! Ist die Jugendarbeit ein Fass ohne Boden? Was ist mit dem vielen Geld der Bürgerinnen und Bürger passiert? Dazu passt, dass die SPD jüngst im Stadtrat die von uns geforderte Aufnahme von Ergebnissen ihrer Aufwendungen in das Zuwendungscontrolling verhindert hat. Wir werden in diesem konkreten Fall wohl ein weiteres Mal nachsetzen müssen. Immerhin soll im Herbst ein „Fachtag“ zur Jugendarbeit stattfinden.
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